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How do I know

2. Juni 2014
Monitoring/Evaluation
FriEnt
In der Studie präsentieren FriEnt-Mitglieder Erfahrungen mit Lernprozessen und Strategieentwicklungen. Die Erkenntnis ist, Wirkungsorientierung in seiner gegenwärtigen Praxis behindert eine bessere Wirkungserreichung eher als dass sie sie unterstützt.

In der Studie „How do I know?“ präsentieren unsere Mitglieder Schlaglichter zu Erfahrungen mit Lernprozessen und Strategieentwicklungen in ihren Organisationen und in konkreten Postkonfliktsituationen. Denn: „Wirkungsorientierung in seiner gegenwärtigen Praxis behindert eine bessere Wirkungserreichung eher als dass sie sie unterstützt“ – so die Zusammenfassung von zwei internationalen Workshops, die FriEnt gemeinsam mit swisspeace/KOFF 2012 organisiert hat.

Mehr und systematischer lernen
Wie muss sich also die gegenwärtige Praxis der Wirkungsbeobachtung verändern, um eine bessere Wirkungserreichung zu unterstützen? Zentrale Empfehlungen lauteten, mehr Raum für Lernprozesse zu schaffen, Lessons Learnt aus vorherigen Maßnahmen systematischer zu nutzen sowie alternative Methoden der Wirkungsbeobachtung beherzter anzuwenden, um die Komplexität und Dynamik von (Post-) Konfliktsituationen besser berücksichtigen zu können. Diese Empfehlungen haben FriEnt-Mitglieder und weitere Teilnehmende auf Anregung von FriEnt weiter erkundet.

Die Artikel der vorliegenden Studie machen die Bedeutung der in den Workshops identifizierten zentralen Bereiche deutlich: Die Gestaltung von institutionellem Lernen; die Entwicklung und Anwendung alternativer Methoden sowie die Gestaltung von Partnerbeziehungen, die ein Umfeld schaffen, das für Lernprozesse und die Nutzung von Ergebnissen förderlich ist. Die Beispiele zeigen Erfahrungen mit offeneren Methoden, wie „most significant change“, der Szenarienentwicklung, der „peer reviews“ oder auch einer gezielten Kombination aus quantitativen und qualitativen Erhebungen, deren Ergebnisse jeweils in die weitere Prozessentwicklung rückgefüttert werden. Sehr deutlich werden auch die Folgen, wenn solche Erfahrungen in der weiteren Arbeit nicht berücksichtigt werden.

Die Geberlogik kann paradoxe Situationen herbeiführen
Erfahrungen aus konkreten (Post-) Konfliktsituationen zeigen, was die Forderungen von Geberseite nach fassbaren Ergebnissen auf Seiten der Organisationen in den betroffenen Ländern bedeutet: wie lassen sich nach Jahrzehnten von Krieg und Gewalt Traumata überwinden und soziale Beziehungen auf eine neue Basis stellen? Lassen sich Personen finden, die Zugang zu allen Parteien haben, Räume öffnen und Verbindungen herstellen können? Der Ausgangspunkt für diese Artikelserie ist eine Studie zu „Erfahrungen der Friedensarbeit in Kolumbien“, die der damalige EED (jetzt Brot für die Welt) vor einiger Zeit in Auftrag gegeben hat. Diese Studie von Vera Gabe spiegelt – nach über dreißig Jahren Krieg und Gewalt und einer ganzen Bandbreite an Bemühungen zu ihrer Beilegung – die gesamte Komplexität von Friedensarbeit und dem Verhältnis von externen und lokalen Akteuren wieder. Sie zeigt auch, was dadurch für das eigentliche Ziel, Frieden zu schaffen, auf dem Spiel stehen kann: „Gelingt es den kolumbianischen NRO nicht, gegenüber der ausländischen Entwicklungszusammenarbeit ihr vielschichtiges Verständnis von Frieden zu vermitteln, kann es schnell zu der paradoxen Situation kommen, dass die ausländische Förderung ihrer Arbeit letztlich eher an das Weiterbestehen des bewaffneten Konflikts geknüpft wird – statt an die Schaffung anhaltenden Friedens.

Kontakt
Natascha Zupan
Sylvia Servaes

Sylvia Servaes is the FrieEnt representative of 'Misereor'

sylvia.servaes@misereor.de

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How do I know
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Dateityp: PDF

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