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Stimmen aus dem Umfeld unserer Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt)
„Wir richten den Blick auf die Menschlichkeit. Wir sehen das Kind, nicht die Nationalität, wir spüren den Schmerz der anderen in uns selbst und streben nach Gerechtigkeit, nicht nach Rache. Gemeinsam glauben wir, dass alles Leben gleich ist, und gemeinsam haben wir getrauert, unsere Angst und Betroffenheit geteilt und unsere Geschichten über Verlust und Überleben ausgetauscht. Wir sind Israelis und Palästinenser. Wir schauen uns in die Augen, halten uns gegenseitig stark und unsere Köpfe über Wasser, wenn wir spüren, dass der andere untergeht. Das ist unsere bisher härteste Belastungsprobe und wir brauchen eure Unterstützung, um weiterzumachen.“ (aus dem Englischen übersetzt)
Mit “eure Unterstützung” adressieren Rana Salman und Yonathan Gher aus dem Vorstand der Combatants for Peace angesichts der Gewalteskalation auch die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung. Denn unsere Mitgliedsorganisationen verfolgen das gemeinsame Ziel, Zivile Krisenprävention und Friedensförderung in Politik und Praxis stark zu machen. Combatants for Peace ist eine Partnerorganisation des Zivilen Friedensdienstes. Entgegen vieler Sprachlosigkeiten versucht diese, gerade jetzt die wenigen verbliebenen Räume der Verständigung offen zu halten und den Schmerz der anderen Seite anzuerkennen. Ein unglaublicher Kraftakt, der außerordentlich viel Mut erfordert. Wie können wir diesen Mut befördern? Was können wir gerade jetzt vor allem für die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen tun, die sich in der Region seit Jahren für Verständigung und Frieden einsetzen?
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer der FriEnt-Mitgliedsorganisation Misereor formuliert es so: „Für uns, für die Arbeit Misereors ist die Eskalation der Gewalt ein tiefer Einschnitt. Uns erreichen viele Nachrichten von Mitarbeitenden unserer Partnerorganisationen, die sich auf beiden Seiten der grünen Linie für Verständigung, für Dialog, für dauerhaften Frieden eingesetzt haben und jetzt in Bunkern, in Kellern um ihr Leben fürchten. Und sich, wann immer es möglich ist, per mail bei uns melden und bekräftigen, dass sie ihre Arbeit jetzt erst recht weitermachen müssen und wollen! Angesichts dieser Tatsache bleibt uns in diesem Moment wenig anders als unseren Partner*innen in Palästina und Israel beizustehen.“
Diesen Beistand betont auch Jörn Grävingholt, Leiter der Abteilung Politik der FriEnt-Mitgliedsorganisation Brot für die Welt, und benennt mit Blick auf den terroristischen Angriff der Hamas die „Fassungslosigkeit über das zynische Kalkül, mit dem vorherzusehenden israelischen Gegenangriff eine weitere Welle der Gewalt auszulösen – ohne Rücksicht auf Millionen Menschen in der ganzen Region. Bei ihnen, ihrem Schmerz, ihrer Trauer und ihrer Angst sind unsere Gedanken in diesen Tagen. Und bei unseren israelischen und palästinensischen Partner:innen, die sich weiterhin für einen friedlichen Weg einsetzen.“ (In: Brot für die Welt, Politik-Brief, Oktober 2023: In Gerechtigkeit investieren)
In einer Zeit, in der die Räume für Verständigung und lösungsorientierten Dialog immer enger werden, möchten wir auch als FriEnt dazu beitragen, die Türen für Zivile Krisenprävention, Zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung offen zu halten. Denn diese braucht es mehr denn je.