Kontakt

Ada Hakobyan

Ada Hakobyan ist Projektmanagerin im Ukraine-Team des forumZFD.

Literaturhinweise
Trauma-Arbeit und psychosoziale Unterstützung des forumZFD in der Ukraine

Die empathischen Beratungsangebote adressieren die psychischen Belastungen, die durch den anhaltenden Konflikt entstanden sind, und stärken das soziale Gefüge. Das forumZFD fördert künstlerische Initiativen wie Improvisationstheater, in denen Menschen ihre Sorgen & Ängste kreativ verarbeiten können.

Förderung von Gemeinschaften vor Ort und virtuell

Projekte des forumZFD in der Ukraine: Die Wiederbelebung der Innenhöfe in Odessa und die Unterstützung einer Online-Eltern-Gemeinschaft helfen, Menschen in schwierigen Zeiten zusammenzubringen und zu stärken.

Bildungsinitiativen für Frieden

Projekte des forumZFD in der Ukraine: Die Schulprojekte und Workshops, wie „Peaceful School“, bilden junge Menschen zu Friedensbotschafter*innen aus. Sie tragen dazu bei, das Verständnis für die Perspektiven anderer zu stärken und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

War Childhood Museum

Das Projekt des forumZFD in Kiew bietet Einblicke in die Kriegsauswirkungen auf Kinder und fördert eine inklusive und wertfreie Aufarbeitung der Vergangenheit.

Kunstprojekt "Vergangenheit / Zukunft / Kunst"

Das Projekt des forumZFD in der Ukraine ist entscheidend für die Erinnerungsarbeit. Es fördert eine inklusive und wertfreie Aufarbeitung der Vergangenheit.

Gerade jetzt: Friedensarbeit in der Ukraine

Die Zivilgesellschaft in Kriegszeiten stärken
01. März 2024
Lebhafter Austausch: Die Teilnehmerinnen der Empathie-Selbsthilfegruppe sprechen über das, was sie bewegt. Foto: Kidfriendly

Beim forumZFD werden wir in den letzten zwei Jahren oft gefragt „Wie geht Friedensarbeit in Kriegszeiten? Geht das überhaupt?“. Meine erste Reaktion war immer „Natürlich! Wann sonst soll man Frieden schaffen, wenn nicht im Krieg?“. Jetzt möchte ich zwischen der Frage und deren Antwort eine Pause einbauen. Eine ehrliche Antwort zu dieser Frage ist: „Es hängt davon ab, wie man Friedensarbeit definiert.“

Seit Russlands Angriff auf ukrainische Staatsgebiete im Februar 2022 hat das Wort Frieden stark gelitten. Mit der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten setzt sich eine Diskursverschiebung fort: Rufe gegen militärische Angriffe und Aufrufe für friedliche Lösungen werden aus dem Kontext gerissen und politisiert. Hierbei geht es um Frieden im Sinne einer Abwesenheit von Krieg, um Diplomatie und Verhandlungen für einen Waffenstillstand, um eine Beendigung der Kampfhandlungen.

Die Arbeit des forumZFD folgt einem weiter verstandenen Friedensbegriff. Sie zielt darauf ab, die Ursachen von Gewalt anzugehen und strukturelle Veränderungen voranzutreiben wie z.B. institutionelle Reformen, Aufbau von Kommissionen für Versöhnungsarbeit, Dialogräume zwischen den befeindeten Gruppen auf Gemeinschaftsebene. Richtig, viele dieser Aufgaben stellen sich in einem Nachkriegsszenario. Daher ist die Frage ganz berechtigt. Welches Instrumentarium bleibt denn noch für unsere aktuelle Arbeit in der Ukraine? Zusammen mit unseren Partnern beobachten und analysieren wir die gegenwärtigen Bedarfe der Zivilbevölkerung, die langfristig für einen tragfähigen Frieden notwendig sind.

Unser Ziel ist klar: eine widerstandsfähigere, aktivere Zivilgesellschaft. Wir möchten, dass jede Person sich ohne Angst engagieren kann. Die häufig anzutreffende Wut und auch die allgegenwärtige Angst verwandeln wir in produktive Energie. Unsere Projekte zielen darauf ab, die tiefen Gräben der Gesellschaft zu überbrücken und einen Weg zu einem nachhaltigen Frieden und gegenseitigem Verständnis zu ebnen.

Räume schaffen „von Herz zu Herz“

Durch gegenseitiges Lernen und authentische Partnerschaften erweitern wir das Verständnis und die Methoden der Friedensarbeit. Ein Beispiel ist die von Aljona und Dmitrij gegründete Initiative namens „Von Herz zu Herz“ in Mykolaiv. Die Stadt in der Südukraine liegt weniger als eine Stunde von der Front entfernt. Man kann sich die Stimmung in der kleinen Stadt gut vorstellen: Angst, Wut, Sorge über die Zukunft, begrenzte ökonomische Möglichkeiten und damit verbundene Hilfs- und Perspektivlosigkeit. Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit dem Dauerstress des Krieges umgehen sollen. „Die Suizid-Gedanken bei Jugendlichen sind erschreckend gestiegen“, berichtet Aljona. Jeden Samstag kommen zwischen 20 und 30 Frauen, Männer und Kinder zusammen, um bei Theater, Malerei oder Tonarbeit die Last des Krieges von den Schultern zu schütteln. Dank der sanften Führung der Künstler*innen und Therapeut*innen öffnen sich die Teilnehmenden mit ihren Sorgen, Ängsten und Träumen anderen. Dabei entsteht eine warmherzige und fürsorgliche Gemeinschaft. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Auswirkungen einer traumatischen Erfahrung weniger vom Ereignis selbst bestimmt werden als von der Umgebung, in der das Ereignis bearbeitet und integriert werden kann. Darum ist es gerade jetzt während des Krieges so wichtig, solche Räume zu schaffen und damit individuelle und gesellschaftliche bzw. kollektive Traumata zu adressieren.

Weitere Informationen finden Sie unter www.forumZFD.de/ukraine.

Die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) ist ein Zusammenschluss von staatlichen Organisationen, kirchlichen Hilfswerken, zivilgesellschaftlichen Netzwerken und politischen Stiftungen.

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und Entwicklung (FriEnt) c/ o GIZ

Friedrich-Ebert-Allee 36

53113 Bonn

Tel +49 228 4460-1916

E-Mail: info@frient.de

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