Eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung belegt, dass junge Frauen im Südsudan politisch in doppelter Hinsicht marginalisiert sind, durch Geschlecht und durch Alter.
Dabei sind mehr als 70 Prozent der südsudanesischen Bevölkerung
unter 30 Jahre alt, etwa die Hälfte sind Frauen. Die Untersuchung gilt dem Abgleich von weiblicher Realität und konstitutionell festgelegter Geschlechtergerechtigkeit.
Das Streben nach einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist in den konstitutiven Rechtsdokumenten der jungen Nation seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 2011 vorgegeben, auch mit Frauenquote von 35 % für alle staatlichen Institutionen. Sie war ursprünglich in der
Übergangsverfassung des Südsudan enthalten, um die zur Stärkung der politischen Teilhabe und Vertretung von Frauen sicherzustellen und gilt seitdem.
In der Realität ist die Gleichberechtigung der Geschlechter jedoch noch lange nicht erreicht.
Die Quote wird nicht konsequent eingehalten, aber die gleichberechtigte Beteiligung
von Frauen, insbesondere von jungen Frauen, in der Politik erfordert weit mehr als politische Besetzungsmodalitäten.
Die neue FES-Studie untersucht den aktuellen Stand der Beteiligung von Frauen in der organisierten Politik aus dem Blickwinkel von jungen Frauen mit politischer Erfahrung. Sie ordnet die Beteiligung von Frauen in die Geschichte ein und berichtet über Gespräche mit jungen Frauen über ihre Erfahrungen und Herausforderungen in der politischen
Arbeit. Die Autor*innen stellen fest, dass junge Frauen in der Politik in doppelter Weise, durch Geschlecht und Alter, marginalisiert sind. Jugend und insbesondere junge Frauen sind bislang in der Politik im Südsudan schwach, viel zu schwach repräsentiert.