Das Konsortium Ziviler Friedensdienst veranschaulicht in einem neuen Bereich auf seiner Webseite, wie Projekte der Friedensförderung und Gewaltprävention auf die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie reagieren. Flexibel tragen die lokalen Partner*innen vielerorts maßgeblich dazu bei, die Krise zu bewältigen.
Das Corona-Virus ist in fast jedem Land der Erde angekommen. Von seinen Auswirkungen werden fragile Staaten besonders hart getroffen. Bereits bestehende Konflikte spitzen sich zu, neue Konflikte brechen auf und es besteht die Gefahr, dass sie mit Gewalt ausgetragen werden. Die lokalen Partner des Zivilen Friedensdienstes arbeiten unermüdlich weiter. Sie entschärfen Konflikte, setzten sich für besonders benachteiligte und verletzliche Gruppen ein und wachen über die Menschenrechte. Vielerorts füllen sie sogar staatliche Versorgungslücken, etwa bei gesundheitlicher Aufklärung und psychosozialer Beratung.
„Die Bemühungen unserer Partner um friedliche Konfliktbearbeitung müssen jetzt unbedingt aufrechterhalten werden,“ sagt Alexander Mauz, Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst. „Sie spielen eine entscheidende Rolle dabei, die gesundheitlichen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen der Pandemie abzufedern und Frieden zu bewahren.“
Die meisten Partner und ZFD-Fachkräfte setzen derzeit auf mobile und virtuelle Kommunikationswege. Sie haben ihre Friedensarbeit technisch und inhaltlich schnell an die neuen Herausforderungen angepasst. Das neue Online-Portal auf der ZFD-Webseite stellt zahlreiche Beispiele dieser Arbeit vor: In Mexiko stärkt die Organisation ALUNA beispielsweise Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern den Rücken, deren Arbeit unter den strikten Präventionsmaßnahmen zu erliegen droht. In Nepal sorgt Women for Human Rights dafür, dass alleinstehende und alleinerziehende Frauen bei staatlichen Hilfsmaßnahmen berücksichtigt werden, und in Uganda rufen Musikerinnen und Musiker aus historisch zerstrittenen Regionen gemeinsam zu mehr Miteinander auf.
Schon jetzt ist abzusehen, dass die schwerwiegenden Folgen der Pandemie den Frieden in vielen Ländern langfristig gefährden. „Der Zivile Friedensdienst steht jetzt und in Zukunft fest an der Seite seiner Partner“, bekräftigt Mauz. „Aktuell brauchen wir bestmögliche Flexibilität im ZFD-Programm, um akute lokale Bedarfe zu decken. Langfristig ist ein stabiler Mittelzuwachs vonnöten, damit wir die wachsenden Herausforderungen gemeinsam mit unseren Partnern angehen können.“
Das Online-Portal ist hier ab sofort erreichbar und wird regelmäßig um neue Beispiele ergänzt.