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Ein Klima für den Frieden

Entwicklungspolitische Jahrestagung der AG Eine Welt Gruppen
Bistum Münster
EKVW
Klimawandel
Veranstaltung
Frieden und Klima

Vom 13. bis 15. Januar 2023 fand in der Evangelischen Akademie Villigst die Entwicklungspolitische Jahrestagung „Ein Klima für den Frieden: Wie können Klimaschutz und Frieden gelingen?“ statt. Die Teilnehmenden befassten sich mit konkreten Kontexten, in denen die Folgen des Klimawandels bereits jetzt konfliktverschärfend wirken und stellten Handlungsansätze zur Diskussion, um Umwelt- und Friedensprojekte besser zu verzahnen.

Unter dem Thema „Ein Klima für den Frieden: Wie können Klimaschutz und Frieden gelingen“ debattierten die Rund 90 Teilnehmenden der Entwicklungspolitischen Jahrestagung der AG Eine Welt Gruppen die „bewegenden Themen unserer Zeit“. Die Tagung wurde von der Ev. Akademie Villigst in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Eine-Welt-Gruppen im Bistum Münster und in der Evangelischen Kirche von Westfalen ausgerichtet.

Es gibt zwar einen Konsens über den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Konflikten, das exakte Ursache-Wirkungsverhältnis ist jedoch noch nicht eindeutig. Einen gut sichtbaren Zusammenhang thematisierte Dr. Kira Vinke von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik bereits in ihrem Eröffnungsvortrag. Kriege sind ein Treiber von Umweltzerstörung, und somit des Klimawandels, was anhand der Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen oder Angriffen auf Treibstoffreserven deutlich wird.

Darüber hinaus kann der Klimawandel als Brandbeschleuniger agieren und bestehende inner- und interstaatliche Konflikte verschärfen. Die Kontexte, in denen das bereits passiert, sind vielfältig, weisen jedoch Gemeinsamkeiten auf: willkürliche Grenzfestlegungen, eine lange Geschichte innerstaatlicher gewaltsamer Konfliktlösungen und autokratische oder scheindemokratische Herrschaftssysteme.

Neben diesen unbeabsichtigten Folgen und Auswirkungen wird der Klimawandel auch gezielt als Mittel zur Kriegsführung genutzt. In Äthiopien oder im Jemen wurde die durch den Klimawandel bereits schlechte Versorgungslage absichtlich durch Brandstiftungen und militärischen Angriffe auf Lebensmittellieferungen verschärft.

Bei der Bearbeitung der Klimakrise die Logik des Friedens ins Zentrum stellen

Diese ausgewählten Beispiele zeigen: Ohne eine Erderwärmung unter der 1,5 Grad Marke wird es auch keine „planetare Sicherheit“ geben, wie es Dr. Vinke bereits in ihrem Eröffnungsvortrag betonte: „Die Zeitenwende braucht die Energiewende“. Bei der Integration der Ergebnisse und dem Ausloten von Handlungsansätzen, betonte Christoph Bongard vom Forum Ziviler Friedensdienst, sei es wichtig, die Klimakrise nicht als sicherheitspolitischen Aspekt zu bearbeiten. Die Logik des Friedens müsse im Vordergrund stehen. So entsteht ein Prozess, in dem Gewalt ab- und Gerechtigkeit zunimmt.

Abschließend diskutierten Christoph Bongard, Peter Meiwald von Misereor und Caroline Kruckow von Brot für die Welt sowie Entsandte im FriEnt-Team über die Möglichkeiten, Umwelt- und Klimaprojekte enger mit Friedensprojekten zu verzahnen. Laut dem SIPRI-Institut würde schon die Hälfte der weltweiten Militärausgaben ausreichen, die Globalen Entwicklungsziele (SDGs) zu erreichen. Es ist also deutlich: Krieg, Frieden und nachhaltige Entwicklung hängen eng miteinander zusammen und müssen gemeinsam gedacht werden.

Die gesamten Dokumente der Tagung sind auf der Website der Eine Welt Gruppen veröffentlicht.

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