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Das globale Nachhaltigkeitsziel (Sustainable Development Goal) SDG16 wird beim High-level Political Forum on Sustainable Development (HLPF) 2024 zwischen dem 8. und 17. Juli in New York überprüft.
Die jährliche Plattform des HLPF dient dem Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Lernen, wenn es darum geht, die 17 Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Dieses Jahr wird zum dritten Mal die Verwirklichung des SDG16 für friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften eingehend geprüft. Wie in den letzten Jahren mobilisiert auch die internationale Zivilgesellschaft rund um das HLPF. Hinter der Rome Civil Society Declaration on SDG16+ und der SDG16Now Kampagne organisieren sich zahlreiche NGOs und auch FriEnt beteiligt sich inhaltlich:
Die Förderung friedlicher und inklusiver Gesellschaften, der Zugang zur Justiz für alle und der Aufbau wirksamer, rechenschaftspflichtiger Institutionen haben erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben. Mit seinen drei Dimensionen – Frieden, Inklusion und Gerechtigkeit – dient das SDG16 daher als Wegbereiter und Beschleuniger für die Verwirklichung aller Nachhaltigkeitsziele. Ein Unterziel von SDG16 ist, alle Formen der Gewalt und die gewaltbedingte Sterblichkeit weltweit deutlich zu verringern. Im letzten Jahr stieg die Zahl der zivilen Toten in bewaffneten Konflikten im Vergleich zum Vorjahr aber um 72% an und erreichte fast wieder das Niveau von 2015. Aktuell gibt es so viele Konflikte wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Zudem sind Konflikte internationaler geworden. Insgesamt 92 Staaten sind in Auseinandersetzungen außerhalb ihrer Grenzen verwickelt. Deshalb wirbt die SDG16Now Kampagne für die Reduzierung von Militärausgaben, während mehr in die Konfliktprävention investiert werden soll.
Gewalt kann weltweit nur beendet werden, wenn erhebliche globale Anstrengungen unternommen werden, um die innere und äußere Friedfertigkeit der Staaten zu verbessern. Für FriEnt bedeutet das auch im Sinne einer feministischen Friedenspolitik, strukturelle Gewalt zu beenden – insbesondere gegenüber marginalisierten Gruppen. Mit dem SDG16 wird derzeit die Abwesenheit von Gewalt gemessen, jedoch nicht, ob ein Land den positiven Frieden vorantreibt. Dies ist eine Form des Friedens, die über die Verhinderung gewaltsamer Konflikte hinausgeht und misst, ob eine Gesellschaft z.B. nachhaltig sozialen Zusammenhalt und eine Kultur des Friedens lebt. Besonders in Zeiten, in denen das Vertrauen in Regierungen schwindet, kann dieses Vertrauen wieder aufgebaut werden, indem die Erfahrungen der Menschen mit öffentlichen Institutionen verbessert werden: Das bezieht sich auf die Effektivität, Transparenz und Teilhabe in Politik und Institutionen, aber auch darauf, nicht von ihnen diskriminiert zu werden.
Zudem sollte SDG16 über den Fokus auf Frauen hinausgehen und die Teilhabe aller Randgruppen an politischen Entscheidungsprozessen anstreben – dabei kommt es auch auf die Qualität ihrer Repräsentation an. Hier knüpft FriEnt an die Forderungen ihrer internationalen Partner an, die zu einem ganzheitlichen Verständnis von Frieden aufrufen. Dieses stellt Zusammenhänge her z.B. mit dem Klimawandel, der Geschlechtergerechtigkeit, der Intersektionalität und den entwicklungspolitischen Ursachen von Konflikten und Gewalt. Wenn Regierungen Menschen bei Friedensförderung in den Mittelpunkt stellen – und zwar sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene –, können sie von der Macht der lokalen Gemeinschaften in der Konfliktprävention profitieren und Menschliche Sicherheit gewährleisten.