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Politische Diskussionen haben keine Priorität

Friedrich-Ebert Stiftung hat Stimmungsbild der malischen Bevölkerung abgefragt
FES
Question-mark | gf87c1d9e0 1920 | Pixabay

Mit den politischen Umbrüchen 2020 und 2021 ist es wichtiger denn je, die Stimmung der malischen Bevölkerung einzufangen und Teil der gesellschaftspolitischen Diskussion werden zu lassen. Die Friedrich Ebert Stiftung führt dazu jährlich eine Umfrage mit dem Namen Mali Mètre durch. Die Ergebnisse der Umfrage vom März 2022 liegen jetzt vor.

Seit zehn Jahren führt die Friedrich-Ebert-Stiftung in Mali die Bevölkerungsbefragung Mali-Mètre durch. Anlass war die Erkenntnis der FES und ihrer Partner, dass wenig empirische Informationen darüber vorliegen, was die malische Bevölkerung bewegt.
Mit den politischen Umbrüchen 2020 und 2021 ist es wichtiger denn je, die Stimmung der malischen Bevölkerung einzufangen und Teil der gesellschaftspolitischen Diskussion werden zu lassen. Für die vorliegende Umfrage wurden in der ersten Märzhälfte 2022 2344 Personen in zehn regionalen Hauptstädten Malis befragt. Die Daten wurden von geschulten Interviewer*innen erfasst und in verschiedenen Landessprachen durchgeführt.
Die rechts verlinkte deutschsprachige Kurzfassung stellt nicht den vollständigen Bericht des Mali-Mètre dar. Den vollständigen französischsprachigen Originalbericht finden Sie hier. Die Ergebnisse der Umfrage aus 2022 zeigen zusammenfassend folgende entscheidende Entwicklungen

Erfolgreiche Beeinflussung der öffentlichen Meinung

Mehr als je zuvor scheint sich der regierungsgesteuerte öffentliche Diskurs in den Antworten der Teilnehmer*innen widerzuspiegeln. Während es in den letzten Jahren immer Unterschiede zwischen dem öffentlichen Diskurs und den geäußerten Meinungen gab, sind die Antworten in diesem Jahr näher an der von der Übergangregierung bestimmten Diskursführung. Dies zeigt klar, wie sehr der öffentliche Diskurs die Stimmung in der Bevölkerung beeinflusst.

Diskussionen über politische Zukunft des Landes wenig bedeutend für Befragte

Wenn man sich die Herausforderungen, Wünsche und Bedürfnisse der Befragten ansieht, stellt man fest, dass es nach wie vor die Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Beschäftigung und Nahrung sind, die im Mittelpunkt stehen. Die großen politischen Diskussionen, sei es die Dauer der Übergangsphase oder Fragen des internationalen Engagements, haben eine geringere Priorität.

Vertrauensverlust bei internationalen Partnern

Im Vergleich zum Vorjahr stellen wir einen Rückgang der Zufriedenheit der Befragten mit den internationalen Partnern Malis fest. Eine Ausnahme bildet die Beziehung zu Russland, die zum ersten Mal abgefragt wurde und die nach Ansicht der Befragten mit vielen Hoffnungen verbunden ist.

Das Mali-Mètre erhebt nicht den Anspruch, die absolute Zahl der Bevölkerung zu erfassen, sondern Entwicklungen und Trends aufzeigt und auf den urbanen Raum begrenzt bleibt. Die verfügbaren Daten repräsentieren daher nur einen Teil der Gesellschaft.

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