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Schuldenkrise bedroht Menschenrechte

Verschuldet wie noch nie
erlassjahr.de
Misereor
Alice Pasqual | unsplash

Der Schuldenreport 2024 von Misereor und erlassjahr.de zeigt, dass verschuldete Staaten im sogenannten Globalen Süden so viel Schuldendienst wie noch nie an ihre ausländischen Gläubiger leisten müssen.

130 von 152 untersuchten Ländern sind kritisch verschuldet, 24 von ihnen sogar sehr kritisch. Weltweit fließen jeden Tag mehr als eine Milliarde US-Dollar in staatliche Zins- und Tilgungszahlungen für Schulden (Schuldendienst). „In 45 Staaten fließen mehr als 15 Prozent der Staatseinnahmen in den Schuldendienst“, erklärt Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin des deutschen Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de.

Die Konsequenzen sind nicht selten massive Einsparungen bei „dringend notwendigen Investitionen in Bildung, Gesundheit und Klimaschutz“. Am Ende sind es also „die Menschen in den Schuldnerländern, die dafür bezahlen“, so Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei Misereor. Während Gläubigerinteressen der Vorrang eingeräumt werde, rücke ohne Schuldenstreichungen „nachhaltige Entwicklung für die betroffenen Länder in unerreichbare Ferne“.

Die Bundesregierung könne dazu beitragen, dass die Weltgemeinschaft die Weichen für faire Entschuldungsverfahren stellt. Noch in diesem Jahr findet der „UN Summit of the Future“ statt, 2025 folgt die vierte internationale Entwicklungsfinanzierungskonferenz (FfD4). Bei beiden Konferenzen könnte dem Abwärtstrend politisch entgegengewirkt werden. „Zentraler Maßstab muss sein, dass die Menschenrechte in den Schuldnerländern wieder in den Vordergrund rücken, und nicht die Profitinteressen der Gläubiger“, so Rehbein.

Lesen Sie den ganzen Schuldenreport 2024 kostenfrei über die Webseite von Misereor.

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