„Investing in the upside“: Junge Menschen als „the missing Peace“ anzuerkennen und in ihre positive Resilienz zu investieren sind die Hauptsagen der unabhängigen Progress Studie zur Resolution 2250 „Jugend, Frieden, Sicherheit“. Mindestens 408 Millionen junge Menschen leben derzeit in von Konflikt betroffenen Kontexten. Ihr rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Status ist von Marginalisierung geprägt, wobei junge Männer und Frauen auf sehr unterschiedliche Weise davon betroffen sind.
Die im Dezember 2015 verabschiedete VN-Sicherheitsrats-Resolution 2250 „Youth, Peace and Security“ ruft erstmals Staaten dazu auf, das Potential junger Menschen im Bereich Frieden und Sicherheit zu berücksichtigen und zu fördern und sie als „change agents“ zu begreifen. Die Resolution „ersucht den Generalsekretär, eine Studie über die positiven Beiträge Jugendlicher zu Friedensprozessen und zur Konfliktbeilegung durchführen zu lassen, mit dem Ziel, wirksame Maßnahmen auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu empfehlen“. Nun ist die Kurzfassung der Global Progress Study 2250 am 23. März unter Federführung von Graeme Simpson und einer Gruppe internationaler Expert/innen veröffentlicht worden. 33 verschiedene Organisationen und insgesamt 4230 junge Menschen aus 44 Ländern und 7 Regionen wurden in allen Phasen der Study maßgeblich involviert und konsultiert.
Die Global Progress Study enthält konkrete, durch den partizipativen Prozess legitimierte, Empfehlungen, wie und durch wen die Resolution 2250 umgesetzt werden sollte. So weist die Studie zum Beispiel mehrfach darauf hin, dass die häufig bereits im Bereich der Gewalt-oder Terrorismusprävention unterstützten (kurzfristigen) Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen junge Menschen nicht allein davon abhalten sich gewaltvoll zu verhalten oder dazu befördern zum Frieden beizutragen. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die Verletzung von Menschenrechten, wie Meinungsfreiheit oder Demonstrationsfreiheit sowie fehlende oder ungerechte Sozialsysteme, nicht aufgearbeitete traumatische Erlebnisse etc., Jugendliche mindestens genauso beeinflussen, wie die fehlenden Jobperspektiven. Ihre unter anderem aus diesen Erkenntnissen abgeleiteten Empfehlungen richten sich an staatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen, Staaten und die Vereinten Nationen.