Wie umweltsensible Friedensförderung sektorübergreifend funktionieren und dazu beitragen kann, gewaltsame Konflikte zu verhindern, beschreibt die Studie „Zivile Krisenprävention durch Environmental Peacebuilding“. Sie wurde veröffentlicht vom Beirat der Bundesregierung Zivile Krisenprävention und Friedensförderung und erläutert verschiedene Fallbeispiele auf unterschiedlichen Ebenen.
In der Studie beschreiben u. a. Marie Becher (Konsortium ZFD), Nina Strumpf und Caroline Kruckow (beide FriEnt), welche positiven und negativen Erfahrungen mit sektorübergreifender Zusammenarbeit bisher gemacht werden konnten. Dabei wurde vielfach festgestellt, dass Friedens- und Klimaexpert*innen nur unzureichend Informationen über das jeweils andere Feld vorliegen. Zudem sind Strukturen und Anreize noch verbesserungswürdig, um systematisch zusammenzuarbeiten. Zwar konnten schon erste Schritte in die richtige Richtung gemacht werden. Allerdings müssten weitere Voraussetzungen und Anreize geschaffen werden, um diese auf allen Ebenen weiter auszubauen.
Die Fallbeispiele zeigen, dass multisektorale Ansätze und Kooperationen ebenso unverzichtbar sind wie dass Konfliktsensibilität flächendeckend eingeführt wird, damit die Maßnahmen effektiv und nachhaltig sind. Auch die Arbeitsweise ist damit langfristig ressourcenschonend und wirkungsvoll. Dies ist auch vor dem Hintergrund wachsender multipler Krisen und Finanzierungslücken vorteilhaft.
Am Ende der Gesamtstudie werden politische und praktische Empfehlungen formuliert, inwiefern Wissenstransfer aufgebaut und gefördert, integrative Governance-Ansätze gestärkt sowie Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit ausgebaut werden sollen. Die Empfehlungen geben auch wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung der Leitlinien der Bundesregierung “Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern”.
Abschließend wird festgehalten, dass die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Frieden und Sicherheit sowie mögliche Lösungsansätze im Bereich des Environmental Peacebuilding über eine ausgeweitete Öffentlichkeitsarbeit im In- und Ausland erklärt werden müssen:
“Insbesondere sollten Best Practices aufgezeigt und gleichzeitig über drohende Risiken aufgeklärt werden, um noch bestehende Handlungsoptionen zur Debatte zu stellen. Hierdurch könnte zudem die Unterstützung der Bevölkerung für das deutsche Krisenengagement gestärkt werden.”