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COVID-19 trifft fragile Staaten besonders hart

OECD States of Fragility Report 2020 erschienen
Linda Robert | Unsplash

Knapp zehn Jahre vor dem angestrebten Zieldatum zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 legt der neu erschienene OECD States of Fragility Report 2020 sein Augenmerk auf die verheerenden Auswirkungen der COVID-19 Pandemie in fragilen Kontexten. Ein Fokus auf die Beseitigung der Ursachen von Fragilität und Maßnahmen zur Förderung lokaler Resilienz ist wichtiger denn je.

„Eine Welt mit fragilen Staaten ist eine fragile Welt.“ (Angel Gurrí, OECD Generalsekretär).

Knapp 10 Jahre vor dem angestrebten Zieldatum zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 legt der neu erschienene OECD States of Fragility Report 2020 sein Augenmerk auf die verheerenden Auswirkungen der COVID-19 Pandemie in fragilen Kontexten. Die Pandemie hat uns die besondere Vulnerabilität und Krisenanfälligkeit fragiler Staaten vor Augen geführt. Um das globale Versprechen „Leave no one Behind“ bis 2030 noch zu verwirklichen, ist daher ein Fokus auf die Beseitigung der Ursachen von Fragilität und Maßnahmen zur Förderung lokaler Resilienz wichtiger denn je.
Millionen von Menschen sind tagtäglich durch verschiedene Aspekte von Fragilität wie Ungleichheit, Armut, Krankheit, Gewalt und Ungerechtigkeit beeinträchtigt. Die Ursachen von Fragilität sind komplex, verstärken sich gegenseitig und sind tief in den jeweiligen regionalen und lokalen Kontexten verwurzelt. Die Last der Fragilität wird durch externe Krisen wie die aktuelle COVID-19 Pandemie oder den Klimawandel massiv verstärkt und trifft vulnerable und marginalisierte Bevölkerungsgruppen besonders hart.

Der States of Fragility Report 2020 vergleicht fragile Staaten hinsichtlich verschiedener Dimensionen von Fragilität (Wirtschaft, Umwelt, Politik, Sicherheit, Gesellschaft) und untersucht die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf bestehende Fragilitätszustände. Die Ergebnisse des Reports liefern somit eine wertvolle Handlungsgrundlage für politische Entscheidungsträger*innen und Durchführungsorganisationen mit dem Ziel einer effizienten Mittelverwendung und Harmonisierung von Entwicklungspolitik und Maßnahmen in fragilen Kontexten.
Vier zentrale Kernthesen und Handlungsempfehlungen werden im Report formuliert.

Kernthesen

  1. Die Umsetzung der Agenda 2030 hat in fragilen Kontexten eine kritische Phase erreicht, da insbesondere von Konflikten betroffene Staaten noch weiter zurückgeworfen werfen.
  2. Zur Bewältigung der Folgen der COVID-19 Pandemie muss der Fokus insbesondere auf die Beseitigung der Ursachen von Fragilität gelegt werden.
  3. Konfliktprävention ist eine gemeinsame Verantwortung aller Staaten.
  4. Isolation ist keine Lösung: Die Förderung lokaler Resilienz bedarf Partnerschaften auf allen Ebenen.

Handlungsempfehlungen („Fit for Fragility“):

  1. Organisationen und Prozesse: Das System der internationalen Zusammenarbeit „smarter“ machen
  2. Engagement auf Länderebene: kompetente Partner identifizieren und unterstützen
  3. Strategische Planung: Langfristige Ziele verfolgen und flexible Umsetzung ermöglichen
  4. Globale Rahmenbedingungen: einen frischen Blick auf partnerschaftlichen Dialog werfen.

Am 17. September wurde der Report vom OECD Generalsekretär Angel Gurrí vorgestellt und in einem anschließenden virtuellen Expertenpanel diskutiert. Das BMZ war durch UAL‘in Dr. Elke Löbel vertreten. In ihrem Beitrag betonte sie die hohe Bedeutung des Reports für das deutsche Engagement in fragilen Kontexten sowie die Rolle des International Network for Conflict and Fragility (INCAF) als zentrale internationale Plattform für Entwicklungsansätze in Krisenkontexten. Mit Verweis auf die Reformstrategie BMZ 2030 und die darin enthaltene neue Kategorie der „Nexus- und Friedenspartnerschaften“ veranschaulichte sie anhand konkreter Beispiele das deutsche entwicklungspolitische Engagement im Bereich der Friedensförderung in fragilen Kontexten.

Das International Network for Conflict and Fragility (INCAF) ist ein einzigartiges Netzwerk aus Mitgliedern des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC) und wichtigen multilateralen Institutionen, die in fragilen und von Konflikten betroffenen Kontexten arbeiten. Deutschland (BMZ) übernahm Anfang 2018 gemeinsam mit Großbritannien (DFID) den Vorsitz.

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