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Friedensarbeit in Corona-Zeiten

Unterstützung, Beratung, Information
Animiertes Musikvideo der Partnerorganisation CPA aus Timor-Leste zur Handhygiene.

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) und seine Fachkräfte setzen alles daran, die lokalen zivilgesellschaftlichen Friedensakteure grade in Zeiten von Corona zu unterstützen und auf die neuen Herausforderungen zu reagieren. Beispiele aus Bolivien, Ruanda und Timor-Leste zeigen, wie die Friedensarbeit weitergeht.

Die Corona-Pandemie verschärft bestehende Probleme in Krisen- und Konfliktregionen dramatisch. Auch der Frieden ist in vielen Ländern langfristig gefährdet. Der Zivile Friedensdienst (ZFD) und seine Fachkräfte setzen alles daran, die lokalen zivilgesellschaftlichen Friedensakteure gerade jetzt zu unterstützen, damit sie Konflikte rechtzeitig deeskalieren und die Lage stabilisieren können. Vor dem Hintergrund der notwendigen Hygiene- und Präventionsmaßnahmen ist das oft sehr schwer – aber nicht unmöglich. Darüber berichtet der ZFD wöchentlich in seinem Corona-Portal. So kamen in den vergangenen Wochen Berichte der Friedensarbeit während der Corona-Pandemie aus verschiedenen Ländern weltweit zusammen, beispielsweise aus Bolivien, Ruanda und Timor-Leste.

Bolivien: Digitale Unterstützungsangebote für Opfer häuslicher Gewalt

In Bolivien hat das Ausmaß häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie extrem zugenommen. Die Schutz- und Hilfsmöglichkeiten für Betroffene sind jedoch aufgrund der Maßnahmen gegen das Virus begrenzt. Die ZFD-Partnerorganisation CJA steht betroffenen Frauen und Kindern trotz aller Einschränkungen weiterhin bei. Das Team der Juristinnen und Psychologinnen hat Notrufnummern eingerichtet, um die Betroffenen zu unterstützen und die Straftaten zur Anzeige bringen zu können. Die Hotline der Organisation wird mit Hilferufen regelrecht überflutet. CJA verstärkte daraufhin auch seine Öffentlichkeitsarbeit. Die Organisation sensibilisiert in einer eigenen Radiosendung für das Thema und ruft die bolivianische Regierung auf, mehr gegen die Gewalt im häuslichen Umfeld zu tun. Mehr dazu hier.

Ruanda: Auf Sendung bleiben während der Pandemie

Ein Camp für Geflüchtete ist der denkbar schlechteste Ort, um sich vor einer Pandemie zu schützen. Abstand, Hygiene, Quarantäne – all das ist nur schwer oder gar nicht umsetzbar. Umso größer ist die Sorge um eine Ausbreitung von COVID-19 und umso wichtiger ist es, die Menschen mit ihren Unsicherheiten nicht allein zu lassen. In Ruanda ist der ZFD gemeinsam mit der Medienorganisationen EYE in drei UNHCR-Camps aktiv. EYE produziert Radiosendungen, Magazine sowie Social Media Content und informiert auf allen Kanälen über COVID-19. Schätzungsweise 700.000 Hörerinnen und Hörer erreicht die Organisation mit der wöchentlichen Radiosendung „Ejo“. Das Interesse an der Sendung ist während des Lockdowns signifikant gestiegen – wohl auch, weil sich die Menschen in unsicheren Zeiten nach verlässlichen Informationen sehnen. Mehr dazu hier.

Timor-Leste: Corona-Aufklärungssongs gegen die Pandemie

Timor-Leste gilt seit Mai als nahezu coronafrei. Dass die Zahl der Infizierten überschaubar blieb, ist auch der Erfolg einer emsigen Zivilgesellschaft. Die ZFD-Partner Ba Futuru und CPA tragen seit dem Auftreten von COVID-19 dazu bei, die Bevölkerung vor allem auf virtuellen und mobilen Kanälen über Gefahren und Schutzmaßnahmen zu informieren. Innerhalb kürzester Zeit produzierten die Partnerorganisationen eine ganze Reihe von digitalen Inhalten. Mit der Musikgruppe „The KrakeN Band“ nahmen sie ein Lied auf, das für Corona sensibilisiert. Kurze animierte Aufklärungsfilme vermitteln zudem auf der Landessprache Tetum Informationen über Schutzmöglichkeiten vor dem Coronavirus. Es entstand sogar eine Kooperation zwischen CPA und der Weltgesundheitsorganisation: Das gemeinsame Format „Let’s ask WHO Timor-Leste!“ auf dem CPA-Facebook-Profil greift dringliche Fragen rund um COVID-19 auf. Mehr dazu hier.

Mehr Details zu den Aktivitäten und weitere Beispiele finden sich auf der Seite des Zivilen Friedensdienstes.

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