In der neuen Publikation „Peace Work and Human Rights“ untersuchen Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ und Fachkräfte aus Afrika den Zusammenhang zwischen Friedensarbeit und Menschenrechten.
In der neuen Publikation „Peace Work and Human Rights“ untersuchen Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ und Fachkräfte aus Afrika den Zusammenhang zwischen Friedensarbeit und Menschenrechten. Wie ergänzen sich beide Bereiche oder schließen sie sich aus? Streben wir einen “negativen Frieden” mit dem reinen Fehlen direkter bewaffneter Konflikte an? Oder geht es nicht viel mehr um einen “positiven Frieden”, einen Strukturwandel mit dem Ziel, Gerechtigkeit zu schaffen und den Frieden zu erhalten? Geht es um Krisenmanagement oder Krisenprävention? Welche Rolle spielen die Partner*innen im Norden? Nehmen sie ihre Verantwortung wahr? Zu diesen und anderen spezifischen Fragen äußern sich die Autor*innen. Ergänzt werden ihre Aufsätze durch internationale Grundsatzartikel zu Menschenrechts- und nachhaltiger Friedensarbeit.
Nachhaltiger Frieden bedingt Konflikttransformation
Drei Artikel befassen sich mit Landrechten und Friedensarbeit und sind dem FriEnt-Dossier „Land and Conflict prevention – How integrated Solutions can help achieve the SDGs“ (Juni 2019) entnommen. Dabei handelt es sich um Fallbeispiele aus dem Kongo und aus Sierra Leone. Sie zeigen auf, wie Gewaltprävention im Bergbau, bei großflächigen Landinvestitionen und im Tourismus gelingen kann. Daneben legen die Autor*innen dar, wie multisektorale Ansätze dazu beitragen, die Agenda 2030 und verschiedene SDGs in einem Zug umzusetzen. Für „Brot für die Welt“ bedeutet Friedensarbeit gleichzeitig für Frieden und für Gerechtigkeit einzutreten. Gerechtigkeit wird als eine soziale Praxis der Solidarität gegenüber Schwachen und Benachteiligten verstanden. Nachhaltiger Frieden kann nur aus einem gesellschaftlichen Prozess der Konflikttransformation entstehen. Und Menschenrechte umfassen nicht nur bürgerliche und politische, sondern auch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte. Heute müssen wir uns darüber hinaus bewusst machen, dass auch Rechte, die Umwelt und Klima betreffen, zu den wsk-Rechten (wirtschaftliche, soziale, kulturelle Rechte) gehören und genauso in der Friedensarbeit zu berücksichtigen sind.
Konkrete Probleme und hehre Vorsätze
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat in der Resolution 228 vom 27. April 2016 festgestellt: “Sustaining peace” should be understood as “a goal and a process to build a common vision of a society, ensuring that the needs of all segments of the population are taken into account”. Die Publikation macht deutlich, mit welchen konkreten Problemen die Menschen in mehreren afrikanischen Ländern (Kamerun, DR Kongo, Sierra Leone) zu kämpfen haben, wenn sie diese hehren Vorsätze mit Leben füllen.
Die Publikation ist in Englischer und Französicher Sprache und kann hier heruntergeladen werden. Sie ist in der Reihe „Building Peace/Construire la Paix“ im Rahmen der ZFD Arbeit von „Brot für die Welt“ erschienen. Herausgeber*innen sind Christiane Kayser und Flaubert Djateng.