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Gut gemeint ist nicht gut genug

VENRO-Handreichung zum Do-No-Harm-Ansatz
VENRO
conflict sensitivity
Monitoring and Evaluation (M&E)
peacebuilding
Wie die Teile eines Puzzles muss alles ineinandergreifen. Foto: Ross Sneddon | Unsplash

VENRO hat eine Handreichung zur Anwendung des Do-No-Harm-Ansatzes in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit veröffentlicht. Demnach sollte der Ansatz für alle Projekte Standard sein: “Richte keinen Schaden an”!

Der Do-No-Harm-Ansatz soll humanitäre Hilfe und Entwicklungsprojekte sowie deren Mitarbeitende konfliktsensibler machen. Er soll dazu dienen, die unbeabsichtigten und potentiell negativen Auswirkungen von Projekten frühzeitig zu erkennen – und ihnen vorzubeugen. Denn gut gemeint ist häufig nicht gut genug. Dabei ist es zentral, schon von vornherein eine möglichst umfassende Kontext- und Konfliktanalyse durchzuführen. Dafür bietet das Do-No-Harm-Konzept eine Matrix zur Wirkungsanalyse in sieben Schritten.

Um den Do-No-Harm-Ansatz erfolgreich und vor allem strukturell nachhaltig zu etablieren, muss er ganzheitlich erfolgen. Dies bezieht sich zum einen auf die drei Ebenen der Anwendung: Er muss auf individueller Ebene verstanden (lernen), praktisch umgesetzt (handeln) und strukturell in die Organisation integriert werden (verankern). Zum anderen muss sich der Ansatz durch das gesamte Projekt ziehen – von der Planung bis zur Evaluation. So können idealerweise positive Effekte identifiziert und verstärkt werden. Gleichzeitig kann unerwünschten Nebeneffekten oder negativen Auswirkungen frühzeitig entgegengewirkt werden.

Alle projektbeteiligten Akteur*innen und Organisationen müssen sich auf den Do-No-Harm-Ansatz verständigen, um in fragilen Kontexten nachhaltig konfliktsensibel agieren zu können. Ein Schwerpunkt des Ansatzes und der VENRO-Handreichung liegt daher auf der Etablierung einer Fehlerkultur in der Entwicklungszusammenarbeit. So solle sie lernfähiger sein bzw. werden. Fehler müssten demnach positiv besetzt werden, um die eigene Arbeit selbstkritisch reflektieren zu können. Hierzu sei es wichtig, in einen konstruktiven Dialog zu treten. Nur so könnten die Machtstrukturen im eigenen Handeln aufgedeckt und überwunden werden. Und nur so könne wiederum die konfliktsensible entwicklungspolitische Arbeit professionalisiert werden.

Die komplette Handreichung zur Projektimplementierung des Do-No-Harm-Ansatzes ist auf der Website von VENRO frei zugänglich.

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