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“Mehr als das Schweigen der Waffen”

Friedenswort der deutschen Bischöfe
Deutsche Bischofskonferenz
peacebuilding
policy of peace
awmleer | unsplash

Frieden verlange “mehr als das Schweigen der Waffen”. Unter dem Titel “Friede diesem Haus” legt die Deutsche Bischofskonferenz ihre Vision vom Frieden “angesichts der Gewalt der Gegenwart” dar.

Auf 175 Seiten analysieren die deutschen Bischöfe in ihrem neuen Friedenswort die aktuellen Krisen und Herausforderungen in Anbetracht von Konflikten und “neuer Gestalten der Gewalt”. Dabei wird neben zahlreichen Kriegsschauplätzen auch explizit ein Auge auf soziale Konflikte und Ungerechtigkeiten geworfen.

Friede verlange weit mehr “als das Schweigen der Waffen”. Im Sinne des “gerechten Friedens” müssten alle Christ*innen zusammenarbeiten, um “der menschlichen Person zu ihrer wahren Würde zu verhelfen”, das Evangelium auf die sozialen Fragen anzuwenden, Wissenschaft und Kunst aus christlichem Geiste zu pflegen und Heilmittel aller Art gegen die Nöte unserer Zeit bereitzustellen – z.B. “gegen Hunger und Katastrophen, gegen den Analphabetismus und die Armut, gegen die Wohnungsnot und die ungerechte Verteilung der Güter”.

Die Bischöfe fordern in diesem Zusammenhang eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, deren “Kollaps” drohe: “Die großen Krisen der Gegenwart können die Völker und Staaten nur gemeinsam bewältigen.” Zwar erfordere “christlicher Realismus”, die “Verteidigungsfähigkeit für den Fall eines militärischen Überfalls als äußerstes Mittel vorzubereiten.” Allerdings grenze es global gesehen an Irrsinn, “angesichts der gewaltigen Probleme, die sich vor der Menschheit auftürmen, Unmengen von finanziellen und intellektuellen Ressourcen zu verschleudern, um uns gegenseitig davor abzuschrecken, einander zu vernichten, anstatt alle Kräfte darauf zu konzentrieren, gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu meistern”.

Die deutschen Bischöfe mahnen an, dass militärische Abschreckung keinen Frieden garantieren könne. Denn Friede entstehe durch Begegnung, Dialog und den verständnisvollen Respekt voreinander – nicht durch Angst vor militärischer Vernichtung. Deshalb dürfe eine militärische Aufrüstung nicht zulasten der staatlichen Unterstützungen der zivilen Konfliktprävention und -bearbeitung, der internationalen Entwicklungszusammenarbeit oder zulasten von internationalen Austausch- und Dialogprogrammen gehen.

Das Friedenswort der deutschen Bischöfe ist über die Webseite der Deutschen Bischofskonferenz online kostenfrei und in voller Länge erhältlich.

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